Drawizlbabuzi – Poetischer Ohnsinn & Foixmusi

von Josef Wittmann und Josef Irgmaier

Drawizlbabuzi - Poetischer Ohnsinn & Foixmusi
Josef Wittmann und Josef Irgmaier, Foto: www.rws-foto.de

Drawizlbabuzi – Poetischer Ohnsinn & Foixmusi“ sollte der Beitrag von Josef Wittmann und Josef  Irgmaier zu den Chiemgauer Kulturtagen 2020 sein. Seit fünf Jahren haben sich die beiden mit satirisch-literarisch-musikalischen Programmen an dieser Leistungsschau der Regionalkultur beteiligt. Wie so vieles wurde sie für 2020 abgesagt. Also haben die beiden die parodistische Lesung von Nonsense-Lyrik mit eigens dazu komponierter Volksmusik als Klangbuch produziert und herausgegeben. Drawilbabuzi ist poetischer Ohnsinn & Foixmusi vom feinsten.

Josef Wittmann, gebürtiger Münchner, hatte in den 1970er Jahren seinen festen Platz in der Kleinkunstszene der Landeshauptstadt. Das KEKK  (Kabarett und engagierte Kleinkunst) war sein Stamm-Ensemble, zu Auftritten mit zum Beispiel „Biermösl-Blasn“, „Guglhufer“, „Fraunhofer Saitenmusi“ war er im ganzen Land unterwegs, in Österreich auch mit den Gruppen „Querschläger“ und „Aniader a Noar“. Drawizlbabuzi ist nun sein achter Lyrik-Band. Die Texte darin sind eine Antwort auf die wachsende Sinnlosigkeit der Realität. In der Tradition von Edward Lear, dem englischen Meister der Nonsense-Literatur und dem bairischen Wortklangakrobaten Felix Hoerburger geht er weiter eigene Wege: lautmalerische Gedichte, ohn-sinnige Hirnakrobatik, Kindergspassettl, hintersinnige Beobachtungen, alles auf  gut Bairisch.

Josef Irgmaier hat an der Universität Mozarteum in Salzburg Komposition und Musik­theorie studiert und sich dann am Conservatory of Music in Schanghai intensiv mit Chinesischer Musik beschäftigt. Sein Studium hat er sich zeitweise als Barpianist finanziert, daher sein musikantisches Gespür und seine vielfältige Virtuosität. Neben seiner Arbeit als Komponist ist er als Pianist, Kirchenmusiker, Korrepetitor, Lehrer und Arrangeur tätig. Im Drawizlbabuzi-Programm ist seine Musik abwechselnd Bindeglied zwischen den Texten,  Begleitung zu gesprochenen Passagen oder sie übernimmt, bei gesungenen Liedern, die tragende Funktion: ein eigenständiges Werk, das mit den Texten fest verwachsen ist. Mit ihrer gemeinsamen Erfahrung sind die Beiden auf der Bühne ein gut eingespieltes Duo, authentisch, klischee-resistent, sehr hörens- und sehenswert.

Verlag: Liliom Verlag Waging, ISBN: 9783966060196

Besprechung in MUH Ausgabe 40

Poetischer Ohnsinn für Auge und Ohr

eine Buchbesprechung von Melanie Arzenheimer