dea, dea wo
Gedichte, illustriert vom Verfasser, 44 Seiten
Friedl Brehm Verlag, Feldafing, 1973
– vergriffen –
Die Presse über „dea, dea wo“:
Bayern – Magazin, Zeitschrift für Kultur, Wirtschaft und Touristik, Oktober 1974
Was Wittmann vor ziemlich genau einem Jahr mit dem Gedichtbändchen »kuacha & kafä« begonnen hat, setzt er in seinem neuen Büchlein konsequent fort. Er beschränkt sich zwar diesmal auf einen einzigen Fall, aber auch hier verfolgt er, wie jemand in die Enge getrieben wird, vereinsamt, ausgeschlossen wird.
Es braucht dazu keine großen Ereignisse: der Alltag, so wie ihn eigentlich jeder selbst kennt, genügt. Die Wirkung der Texte liegt dabei in der Auswahl der Eindrücke. Der Alltag wird auf einige wesentliche Andeutungen zusammengeschnitten, die alle ganz gewohnt und üblich sind, und dennoch ein Unbehagen erzeugen. Jeder Text ist in sich a abgeschlossen; trotzdem gehörter notwendig zu den anderen, weil er an der Wirkung der anderen weiterbaut … das »Unbehagen« steigert sich zu der Gewißheit, daß die Geschichte, die da erzählt wird, nicht mehr gutgehen kann. Die Katastrophe, die in manchen Gedichten aus »kuacha & kafä« unvermittelt, scheinbar unnötig angehängt erscheinen kann, wird hier ganz organisch aufgebaut.
Dem Realismus in der Aussage entspricht der Realismus in der Sprache und sogar in den Zeichnungen. Das Ungewöhnliche wird vermieden, aber das Alltägliche und Gewohnte zeigt sich steinern und bedrohlich. So erweist sich dieses Bändchen als ein sehr kleines, aber genaues Bild der Gegenwart.
Bayern – Magazin