gSALZn – Bairische DJ-Kammeroper

Die barocke Oper mit großem Orchester und voller Schauspielbesetzung können sich alle vorstellen. Die Kammeroper ist eine minimalistische Variante davon: wenige Darsteller, kleines Kammerorchester, kleine Bühne. Der DJ (Disc-Jockey) ist in der Pop-Musik längst an die Stelle des Dirigenten getreten und die elektronische Klangwiedergabe an die Stelle des Orchesters. In der DJ-Kammeroper vereinigen sich die technischen Möglichkeiten der Gegenwart mit dem dramatischen Konzept der Oper. Das Ganze auf Bairisch, die Herkunft ist in Wort und Musik deutlich zu hören.

Es geht um die Geschichte des Salzes bis zur Gegenwart. Um 250 Millionen Jahre in 90 Minuten zu erzählen, ist die Oper das passende Mittel. Von der Entstehung des Salzes über die tektonischen Veränderungen der Erde bis zum Bau der ersten Pipeline der Welt, der Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein und bis zum Umweltbewusstsein der Gegenwart spannt sich der Bogen.

Das Bühnenbild von Inge Kurtz verkörpert bereits die wichtig­sten Darsteller. Die „Arien“ der minimalistischen Oper werden vom DJ und Komponisten eingespielt. Die wenigen für aktiv handelnde Menschen verbleibenden Rollen werden von einem einzigen Darsteller und einer Darstellerin gesprochen und gespielt. So entsteht ein Text- und Klangkörper auf der Höhe der Zeit, der alle Sinne anspricht.