Fährt da der Zug nach Übersee?

Bühnen-Singspiel im Rahmen der Chiemgauer Kulturtage 2015

Text: Josef Wittmann, Josef Irgmaier
Musik: Josef Irgmaier
Gesang: Josef Irgmaier, Christopher Luber, Bernadette Irgmaier
Bühnenbild: Inge Kurtz, Silvia Menzel

Über die Ursachen von Flucht

„In einer Mischung aus traditionellem Liedgut in bairischem Dialekt mit Elementen aus Klassik, Jazz und einer Prise südamerikanischen Rhythmen machen sich die Sänger, Josef und Bernadette Irgmaier sowie die Vortragenden, Josef Wittmann und Christopher Luber auf die Suche nach den Ursprüngen von Fluchtgedanken. Bei „Fährt da der Zug nach Übersee?“ geht es weniger um den eigentlichen Ablauf einer Flucht. Es geht vielmehr um die vielen kleinen Ungereimtheiten, Irritationen, Wechselbäder der Gefühle, die letztlich dazu führen können, einem Menschen trotz anfänglicher Zweifel und dem Festhaltenwollen an der Heimat sein Leben zu verleiden und ihn in die Flucht zu treiben.

‚A greislich koids Land‘, gesungen von Josef Irgmaier, deckt unter anderem auf, dass das Dach über dem Kopf nicht nur Hort der Gemütlichkeit ist und Geborgenheit bietet, sondern ebenso eine Belastung sein kann, bis hin zur Ausgrenzung und zu erdrückenden Schulden. In ‚Geh is need einfach‘ spricht Wittmann über die liebgewordenen Gewohnheiten und die Hoffnung auf Besserung der Lebensumstände, denn ‚abhauen ist feig‘. Er fragt sich, wie die Ankunft in dem neuen Land sein wird, stellt die zuvorkommende Behandlung eines Geschäftsreisenden oder Touristen der ablehnenden Haltung für Touristen gegenüber.“

Ruth Baumann in Südostbayerische Rundschau, 23.06.2015